Reinck, Carolin
(2023)
Entwicklung der Rechenflüssigkeit: Längsschnitterhebung zu Beginn der Sekundarstufe.
In: AESF-Herbsttagung in Münster, 03.11. - 04.11.2023, Münster.
Abstract
Rechenflüssigkeit wird in der deutschsprachigen Forschung zur Entwicklung mathematischer Kompetenzen, hier verstanden als arithmetische Fähigkeiten, bisher kaum beachtet. Grundsätzlich sind sowohl spezifische als auch unspezifische Einflussfaktoren für diese Entwicklung von Bedeutung: Unspezifische Faktoren, wie u.a. Intelligenz, haben vor und mit dem Beginn der Grundschule einen Einfluss (Krajewski & Schneider, 2009). Der Einfluss der Intelligenz nimmt während der schulischen Laufbahn ab (Geary et al., 2017). Parallel dazu steigt die Relevanz von spezifischen Faktoren (u.a. Mengen-Zahlen-Kompetenz, arithmetische Kompetenzen), zu denen auch die Rechenflüssigkeit gehört (ebd.). Die Fähigkeit des flüssigen Rechnens meint die Kompetenz, in einem eng umgrenzten Zeitraum möglichst viele richtige Lösungen bei der Berechnung von einfachen Additions-, Subtraktions-, Multiplikations- und Divisionsaufgaben mit einstelligen Zahlen zu erzielen (Caemmerer et al., 2018; Calhoon et al., 2007). Eine gute Rechenflüssigkeit geht mit einer reduzierten Belastung des Arbeitsgedächtnisses einher, sie führt zu besseren Leistungen in höheren mathematischen Kompetenzbereichen (u.a. Bruchrechnung), daher besitzt sie zu Beginn der Sekundarstufe eine große Bedeutung. Wie entwickelt sich die Rechenflüssigkeit in dieser Phase? Welchen Einfluss nehmen unspezifische Faktoren?
Zur Klärung wird die Rechenflüssigkeit innerhalb der fünften und sechsten Jahrgangsstufe zu jeweils drei Zeitpunkten erhoben. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die Rechenflüssigkeit in den Schuljahren signifikant steigert. Zusätzlich wird der Einfluss der Intelligenz, der Leseflüssigkeit, des Lernverhaltens (eingeschätzt durch die Lehrkraft), des Geschlechts sowie des sozioökonomischen Status näher betrachtet. In dem Beitrag wird darüber hinaus die Entwicklung der Rechenflüssigkeit bei Schüler*innen mit ungünstigen Lernvoraussetzungen näher analysiert.
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