Lingnau, Susanne
(2000)
Erziehungseinstellungen von Aussiedlerinnen aus Russland: Ergebnisse einer regionalen empirischen Studie.
BIS Verlag.
ISBN 3-8142-0708-4
Abstract
Familiäre Erziehung in Migrantenfamilien gerät häufig dann in den kritischen Blick der Öffentlichkeit, wenn traditionelle Familienstrukturen und Erziehungspraktiken ausgemacht werden, die im Widerspruch zu den Normen der Aufnahmegesellschaft stehen. Wie selbstverständlich wird dann unterstellt, daß an den Konventionen starr festgehalten und damit die Integration der Nachfolgegeneration erschwert oder gar verhindert würde. Demgegenüber haben Forschungen aus den letzten beiden Jahrzehnten ergeben, daß Migranten mit ihren Erziehungspraktiken auch durchaus flexibel und adäquat auf das Norm- und Wertgefüge der Aufnahmegesellschaft reagieren. In der vorliegenden Studie wird am Beispiel von vier ausführlich interviewten russlanddeutschen Aussiedlerinnen in eindrucksvoller Weise dargestellt, wie sich die betroffenen Mütter mit den im Rahmen der Übersiedlung auftretenden Irritationen tradierter Werte und Normen auseinandersetzen und zu unterschiedlichen Lösungsstrategien gelangen.
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