Zierhofer, Wolfgang
(2002)
Gesellschaft: Transformation eines Problems.
Wahrnehmungsgeographische Studien, 20
.
BIS Verlag, Oldenburg.
ISBN 3-8142-0803-X
Abstract
Gesellschaft, modern verstanden, bezeichnet die Differenz zwischen Nationen, Bevölkerungen, Interaktionen oder Kommunikation auf der einen Seite sowie dem Rest der Welt auf der anderen Seite. In analytischer Hinsicht beruhen derartige Auffassungen auf unbegründeten, transzendentalen Voraussetzungen. Normativ betrachtet, entpuppt sich der sozialwissenschaftliche Grundbegriff als ein Kastensystem! Eine sprachphilosophisch entwickelte, relationale Erkenntnistheorie erlaubt hingegen einen voraussetzungsloseren Gesellschaftsbegriff: Gesellschaft als artikulierte Qualität existenzieller Behiehungen. Weder wird a priori zwischen Natur und Kultur unterschieden, noch werden nicht-menschliche Existenzen prinzipiell aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Von universalen Geltungsansprüchen wird abgesehen. Die Welt wieder in die Gesellschaft zurückzubringen, eröffnet insbesondere für die Sozialgeographie und die Umweltsozialwissenschaften Chancen, sich im Rahmen einer neuen akademischen Ordnung als Reflektionsinstanzen für eine Politik der heterogenen Kollektive zu profilieren. Auf dieser Grundlage lässt sich auch Nachhaltigkeit auf eine Weise bestimmen, die nicht-menschlichem Leben Rechnung trägt.
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