Acquaviti, Adriana
(2022)
Schifffahrt in die Tiefe
Raum und Psyche in Neal Shustermans „Kompass ohne Norden“.
Oldenburger Forschungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur, 6
.
BIS-Verlag, Oldenburg.
ISBN 978-3-8142-2403-9
Abstract
Räume spielen für die Kinder- und Jugendliteratur eine entscheidende Rolle. Dies gilt nicht nur für die Räume der erzählten Handlung, sondern auch für die von Figuren imaginierten Räume. Protagonist*innen zahlreicher Geschichten schaffen sich imaginative Orte, die individuelle Persönlichkeitsprozesse versinnbildlichen und verräumlichen. Nicht selten verschwimmen dabei die Grenzen zwischen erzählter Realität und Fiktion – ein Phänomen, das nicht nur charakteristisch für die Fantastik ist, sondern ebenso für die Erkrankung der Schizophrenie. Im Jugendroman Kompass ohne Norden verknüpft Autor Neal Shusterman Raum und Psyche, indem der erkrankte Protagonist Caden seinen Psychiatrieaufenthalt als Schifffahrt imaginiert. Adriana Acquaviti deutet diese fiktiv gestaltete Welt aus einer psychoanalytischen Perspektive, um Gemeinsamkeiten zwischen Literarisierungsprozessen und schizophrener Raumwahrnehmung aufzuzeigen.
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