Tünschel, Mirjam
(2009)
Erinnerungskulturen in der deutschen Einwanderungsgesellschaft.
Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM)
.
BIS Verlag.
ISBN 978-3-8142-2152-6
Abstract
Für Deutschland lassen sich vier historische Ereignisse oder Prozesse nennen, zu denen sich jeweils eine Erinnerungskultur entwickelt hat oder entwickelt: Kolonialismus, Nationalsozialismus und Holocaust, DDR und Einwanderung. Der Unterschiedlichkeit dieser Ereignisse entsprechend, divergieren Ausprägungen und Formen der kulturellen Erinnerungen. Dabei spielen Prozesse des Vergessens, des Verdrängens und der Abwehr von Schuld eine wichtige Rolle. Mit dem zeitlichen Abstand zu einem historischen Ereignis wächst die Bedeutung einer Instanz der Vermittlung der Erinnerung. Zudem tritt die kritische Reflexion des Erinnerungsdiskurses selbst als Erinnerungsmotiv in den Vordergrund. Im Zuge der Globalisierung findet kulturelle Erinnerung inzwischen vor dem Hintergrund einer zunehmend pluriformen europäischen Einwanderungsgesellschaft statt. Was wird aus den nationalen Geschichtserzählungen? In welcher Weise steht die Vergangenheit mit Konstellationen der Gegenwart in Verbindung? Wie kann Erinnerungskultur den diversen Geschichtsperspektiven und -zugängen geöffnet werden? Angesichts dieser komplexen Situation ergeben sich für die (Erinnerungs-)Pädagogik erweiterte Anforderungen.
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