Scharathow, Wiebke
(2007)
Diskurs - Macht - Fremdheit.
Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM)
.
BIS Verlag.
ISBN 978-3-8142-2094-9
Abstract
Diskurse üben Macht auf und durch Subjekte aus, indem sie Wissen produzieren und transportieren, auf dessen Grundlage Menschen die sie umgebende Welt wahrnehmen, deuten und auch gestalten. Damit sind Diskurse in der Lage, Menschen in ihrem Denken und Handeln zu beeinflussen und eine soziale Wirklichkeit zu produzieren. Darstellungen und Kategorisierungen von Menschen als "anders", "fremd" oder gar bedrohlich aufgrund ihrer (ihnen zugeschriebenen) ethnischen Herkunft, Religionszugehörigkeit und/oder "Kultur" in Debatten und Diskursen tragen so zur Konstruktion einer sozialen Wirklichkeit bei, welche die Gesellschaft als hierarchisiert und zweigeteilt erscheinen lässt. Rassismen sind eine Folge dieser machtvollen, diskursiven Trennung der Gesellschaftsmitglieder in ein "Sie" und ein "Wir". Die vorliegende Untersuchung konzentriert sich auf den Entstehungsprozess und die Funktionen der Konstruktion von Menschen als "Andere", als "Fremde" in Diskursen. Vor dem Hintergrund einer theoretischen Auseinandersetzung wird die niederländische Debatte, wie sie nach dem Mord an Theo van Gogh in der Zeitung De Volkskrant geführt wurde, hinsichtlich zu Grunde liegender Konstruktionsinhalte und Bedeutungen, die zu einer Kategorisierung von Menschen in ein "Wir" und "die Anderen" beitragen, analysiert.
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