Klöpper, Manfred and Frommberger, Dietmar and Büsing, Harald
(2007)
Modernisierung der beruflichen Bildung durch Internationalisierung: eine Studie zu Situation und Zukunft der grenzüberschreitenden Berufsbildung am Beispiel der Region Weser-Ems - Nord-Niederlande.
UNSPECIFIED.
Abstract
Die Auflösung der nationale Grenzen in Europa führt zu einer wachsenden Kooperation und Konkurrenz deutscher und niederländischer Unternehmen in der grenznahen Region Weser-Ems - Noord Nederland (WENN). Die Mobilität deutscher und niederländischer Arbeitnehmer und die bilateralen Kapital- und Güterströme, Dienstleistungen und Arbeitsbeziehungen finden zwar vorwiegend auf der Basis selbstständiger Initiativen einzelner Personen und innovativer Betriebe statt. Daneben bedarf es jedoch struktureller Rahmenbedingungen, die derartige Initiativen unterstützen und fördern. Das Ziel liegt in der Intensivierung der grenzüberschreitenden Austauschbeziehungen und der Stärkung der individuellen Bereitschaft zur Mobilität und der Verbesserung der Chancen zur grenzüberschreitenden Arbeitsaufnahme. Eine nachhaltige Grundlage für einen transnationalen Austausch und dafür, dass die Überwindung nationaler Grenzen zu einem 'Alltagsgeschäft' wird, liegt im Erwerb relevanter Kenntnis, Fähigkeiten und Erfahrungen, die für die Austauschbeziehungen mit dem Nachbarland genutzt werden können. Während in der akademischen Ausbildung an den Hochschulen der internationale Austausch und die Vermittlung internationaler Kompetenzen strukturell verankert ist (Stichwort Bologna-Prozess), existieren für die betriebliche und schulische berufliche Aus- und Weiterbildung in Deutschland nur wenige, meist sporadische und wenig transparent Möglichkeiten, grenzüberschreitende und internationale Erfahrungen und Kenntnisse zu sammeln. Politisch sind die alten offiziellen Grenzen zwischen den Niederlanden und Deutschland in Folge der Europäischen Integrationsbemühungen gefallen. Faktisch hingegen sind die Grenzen aufgrund der unterschiedlichen Sprachen und Kulturen sowie der verschiedenartigen inländischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin deutlich spürbar. Daher geht man davon aus, dass - in Anbetracht der oben formulierten Defizitsituation - die internationale und europäische Dimension für den Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung inhaltlich und formal aufgenommen werden muss: inhaltlich deswegen, weil vor allem diejenigen, die mehr über die Rahmenbedingungen im Nachbarland wissen, zusätzlich motiviert und interessiert sind, mobil zu sein; formal deswegen, weil nur diejenigen, die ihre erbrachten Leistungen im In- und Ausland angemessen anerkannt bekommen, mobil sein können und wollen. Die vorliegende Studie thematisiert den Bereich der Berufsbildung, für die Region WENN und zielt auf einen konstruktiven Beitrag zur aktiven Gestaltung grenzüberschreitend relevanter Berufsbildung und Qualifizierung mit Blick auf die Zielländer Deutschland und die Niederlande.
Actions (login required)
 |
View Item |
