Bauer, Alexander Max
(2024)
Empirische Studien zu Fragen der Bedarfsgerechtigkeit.
Monografie.
University of Oldenburg Press (UOLP), Oldenburg, ISBN 978-3-8142-2419-0.
Abstract
Bedürfnisse sind etwas, das uns als Menschen grundlegend bestimmt. Der vorliegende Band fasst eine Reihe von Vignettenstudien zusammen, in denen untersucht wird, welche Rolle Bedürfnisse im Umgang mit Problemen der Verteilungsgerechtigkeit spielen. Während sie in Diskussionen zur Verteilungsgerechtigkeit häufig eher unterrepräsentiert sind, wird hier gezeigt, dass sie eine fundamentale Bedeutung im Denken der Menschen haben.
Es wird unter anderem deutlich, dass unparteiischen Beobachter*innen graduelle Gerechtigkeitseinschätzungen von Verteilungssituationen vornehmen, die davon abhängig sind, wie umfangreich die beobachteten Parteien mit einem Gut ausgestattet sind. Wenn außerdem bekannt ist, wie hoch deren Bedarf an jenem Gut ist, finden die Einschätzungen relativ zu diesem Referenzpunkt statt. Außerdem werden in der Rolle von unparteiischen Entscheider*innen hypothetische Verteilungsentscheidungen getroffen, die den Bedarf, die Leistung sowie die Verantwortung der betroffenen Parteien berücksichtigen. Hierbei wird der Bedarf einer Partei auch dann zumindest teilweise kompensiert, wenn diese weniger zu der zur Verfügung stehenden Gütermenge beigetragen hat, als sie selbst benötigt. Die Bereitschaft, den Bedarf einer Partei teilweise zu kompensieren, sinkt jedoch, wenn sie dafür verantwortlich ist, mehr als andere zu benötigen oder weniger als andere beigetragen zu haben. Und sowohl in der Rolle von unparteiischen Beobachter*innen als auch in der Rolle von unparteiischen Entscheider*innen wird zwischen unterschiedlichen Bedarfsarten unterschieden, deren Erfüllung verschiedene Wichtigkeit beigemessen wird.
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