Ortmann, Helge
(2010)
Bedeutung von Waldstruktur, bodenchemischen Faktoren und umgebenden Biotoptypen für die Eutrophierung von Laubwäldern in der nördlichen Weser-Ems-Region.
["eprint_fieldopt_thesis_type_diplom-magister" not defined], Universität Oldenburg.
Abstract
Im Laufe des letzten Jahrhunderts ist die Eutrophierung der Laubwälder stark angestiegen. Der vorindustrielle Stickstoffeintrag aus der Luft lag bei 2kg/ha (ABER et. al. 1989). Die Stickstoffdepositionswerte des Umweltbundesamtes von 2004 ergab im nördlichen Weser–Ems–Raum Werte von 78 bis 101 kg je Hektar pro Jahr. Die Hauptverursacher dieser hohen Werte sind die intensive Landwirtschaft, die Massentierhaltung und der Verkehr. Infolge dessen sind die stickstofflimitierten naturnahen Wälder mit ihrer natürlichen Vegetation durch konkurrenzstarke Nitrophyten und Versauerung bedroht.
In dieser Arbeit sind die stickstoffbedingten Veränderungen von vier natürlich vorkommenden Waldgesellschaften sichtbar gemacht worden. Dabei wurden vier Fragestellungen näher untersucht:
Sind Waldstruktur und Vegetation bestimmter Waldgesellschaften aufgrund von
Eutrophierung verändert?
Hat sich die chemische Zusammensetzung des Bodens durch Eutrophierung verändert?
Inwieweit stehen angrenzende Biotoptypen (besonders landwirtschaftliche Nutzflächen und Verkehrsflächen) und Eutrophierung der Waldflächen im Zusammenhang?
Welchen Einfluss haben die Waldnutzungen für die Eutrophierung der untersuchten Waldgesellschaften?
Zur Untersuchung dieser Fragestellungen werden einige bekannte, aber auch relativ neue Methoden angewendet. Bekannte Methoden sind unter anderem die ökologischen Zeigerwerte nach Ellenberg (1992), die Bodenanalysen (pH–Wert, austauschbare Kationen und C/N Verhältnisse), die Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) und die Hemerobiestufen nach BLUME & SUKOPP (1976). Eine relativ neue Methode ist die Anwendung der Eutrophierungsgrade nach BUCHWALD (2006), die sich errechnen aus den Artenanzahlen und Deckungen von Nicht-Wald-Nitrophyten. Zum ersten Mal sind Werte zur Bestimmung des Einflusses der umgebenden Biotoptypen, die sich aus den Hemerobiestufen, der Entfernung, der Größe, der Himmelsrichtung und der Durchlässigkeit zu den Probeflächen zusammensetzen, erarbeitet worden.
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