Keppler, Karlheinz
(2001)
AIDS- und Hepatitis-Viren: Infektionserfassung und Prävalenz bei Frauen im Strafvollzug.
BIS Verlag.
ISBN 3-8142-0778-5
Abstract
Seit Anfang der 90er Jahre gibt es Erfahrungen mit der Abgabe von sterilen Einwegspritzen an inhaftierte Drogenabhängige. Die hier vorliegende Arbeit ist die medizinische Evaluation des ersten bundesdeutschen Spritzenvergabeprojektes in der niedersächsischen Frauen-Justizvollzugsanstalt in Vechta. Sie hatte als zentrale Aufgaben zu untersuchen: Wie hoch sind die Prävalenzwerte für HIV, HAV, HBV und HCV. Wieviele Serokonversionen für HIV, HAV, HBV, HCV lassen sich erfassen? Unter welchen Bedingungen fand bei den serokonvertierten Patientinnen die Übertragung der Infektion statt? Welches war der mögliche Infektionsmodus, wer der mögliche Donator? Hatte die Übertragung während der Haftzeit stattgefunden, hatten die Serokonvertierten am Spritzen-Projekt-teilgenommen? Außerdem sollte versucht werden die serokonvertierten Patientinnen bezüglich ihrer Eigenschaften näher zu charakterisieren, Unterschiede zwischen den serokonvertierten Patientinnen und den anderen deutlich zu machen, anhand dieser Unterschiede und der Charakteristika ein Profil der besonders risikobehafteten Gruppe der Serokonvertierten zu erstellen, Korrelationen zwischen den Prävalenzen für HIV, HAV, HBV und HCV auf der einen Seite und Häufigkeit der Vorinhaftierungen, Häufigkeit des intravenösen Konsums während der Vorinhaftierungen, Anzahl der Lebens-Sexualpartner und Häufigkeit der Kondombenutzung auf der anderen Seite zu bestimmen. Darüberhinaus wurden Labordaten, Daten zur Vita sexualis und Daten zum Impfverhalten für die Hepatitis-B-Impfung erfasst. Im Ergebnis macht die Arbeit den präventiven Nutzen einer dauerhaften Teilnahme am Spritzenprojekt deutlich.
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