Kowalewski, Martin
(2018)
Der Raum in der Musik.
Archiv für osteuropäische Musik, 4
.
BIS-Verlag, Oldenburg.
ISBN 978-3-8142-2308-7
Abstract
Oberflächlich betrachtet, kann man mit den Augen Gegenstände im Raum und mit den Ohren Töne in der Zeit erfassen, denn Gegenstände präsentieren sich im Raum und Töne in der Zeit, aber es ist es nicht die ganze Wahrheit; denn mit den Augen
erfassen wir auch Bewegungen der Gegenstände in der Zeit und mit den Ohren lokalisieren wir Töne im Raum. Eine weitere Überlegung zeigt, dass wir ohne Gegenstände und ohne Töne mit unseren Augen und Ohren nicht den Raum als solchen und nicht die Zeit als solche erfassen können. Wäre der Raum um uns völlig leer und könnten wir uns selbst nicht sehen, könnten wir auch nicht den Raum erfassen, und wenn sich nichts bewegte und es keinerlei Geräusche oder Töne gäbe,
könnten wir auch nicht die Zeit erfassen. Dies zeigt, dass wir uns mit den Gegen�ständen und mit den Tönen befassen müssen, um über deren Räumlichkeit und Zeit zu sprechen. Dazu kommt noch, dass uns auch ein einzelner unbewegter Gegenstand oder ein einzelner nicht endender Ton Raum oder Zeit vermitteln könnte.
Hieraus folgt zweierlei: erstens, dass wir Gegenstände und ihre Bewegungen und Töne und ihre Dauer in Betracht ziehen müssen, um mit unseren zwei Distanz-Sinnen Raum und Zeit erfassen zu können, und zweitens, dass wir hierzu jeweils
mehrere Gegenstände und Töne in die Untersuchung einbeziehen müssen.
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