Stöver, Heino and Bammann, Kai
(2007)
Tätowierungen im Strafvollzug: Hafterfahrungen, die unter die Haut gehen.
UNSPECIFIED.
Abstract
Von vielen Menschen werden Tätowierungen immer noch mit abweichendem Verhalten, Kriminalität, wenn nicht mit Drogengebrauch assoziiert. Tatsächlich sind Tattoos inzwischen (ebenso wie Piercings und andere Formen der 'body modification') vor allem bei jungen Menschen - Männern wie Frauen - weit verbreitet und zu einem teilweise unverzichtbaren Modeaccessoire geworden. Die Forschung - hier insbesondere auch die empirische Kriminologie - hat sich dieses Themas bislang jedoch nicht angenommen. Vergleiche zwischen 'drinnen' und 'draußen', dem Strafvollzug und der Normalbevölkerung, fehlen bislang ebenso, wie Studien, die auf einer interdisziplinären Grundlage versuchen würden, die aktuellen Trends zu erklären. Diese Lücke will der vorliegende Band schließen und versammelt Beiträge von deutschen und österreichischen ExpertInnen, die sich aus verschiedenen Fachrichtungen diesem Thema annähern. Unter anderem geht es in den Beiträgen um die Frage, warum Menschen sich tätowieren lassen; um die Darstellung des Vollzugslebens mit Tätowierungen; die Bedeutung, die Tätowierungen für die Gefangenen haben, auch - aber nicht nur - im Kontext der Diskussion um die Zunahme subkultureller Strukturen im Vollzug; Möglichkeiten der Enttätowierung in Haft; die Rechtslage in Deutschland und in Österreich, sowie nicht zuletzt um Fragen der Gesundheitsförderung und Infektionsprophylaxe bei 'skin penetration' im Strafvollzug. Ergänzt wird der Band durch die Ergebnisse einer 2004/2005 vorgenommenen Befragung bei Anstaltspersonal und Strafgefangenen im bundesdeutschen Strafvollzug zu deren Einstellungen bezüglich Tätowierungen und den im Strafvollzug damit gemachten Erfahrungen.
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