Belschner, Wilfried
(2019)
Der Aufbruch in eine Kultur des humanen Werdens.
Monografie.
BIS-Verlag, Oldenburg, ISBN 9783814223841.
Abstract
In der gängigen und herkömmlichen, in der derzeit sogenannten normalen Perspektive werden der Mensch und seine Lebenspraxis im System des Gesundheitssektors zunehmend zum Objekt ökonomischer Kalküle. Die individuelle
Lebenspraxis wird darin systemisch derart gedeutet, interpretiert und analytisch zergliedert, dass an ihr möglichst viele Dienstleistungen der „Gesundheitswirtschaft“
angeheftet werden können. Der Mensch wird als bedürftig
für all die Waren und Dienstleistungen deklariert, die die Gesundheitsindustrie herstellen kann. Seine Lebensvollzüge müssen möglichst umfassend als defizitär und nicht normgerecht diagnostiziert werden, damit an
ihnen – sei es präventiv oder therapeutisch – korrektive Dienstleistungen zusammen mit dem Verbrauch von Waren vollzogen werden können. „Es gibt keinen gesunden Menschen, nur Menschen, die nicht ausreichend diagnostiziert
sind.“ So könnte der Slogan der wettbewerbsgetriebenen Gesundheitswirtschaft lauten.
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