1.5.9             Wichtungskategorie Abbaubarkeit

Die in die Natur eingebrachten Substanzen werden dort durch Photolyse, Hydrolyse oder Stoffwechselvorgänge der Organismen zu anorganischen Stoffen abgebaut, die erneut in die Stoffkreisläufe, wie z.B. dem Kohlen- oder Stickstoffkreislauf, eingehen. Die Aufnahmekapazität der Natur für Stoffe vor allem anthropogener Herkunft und die Fähigkeit, sie abzubauen, ist jedoch beschränkt. Stoffe, die sich in der Natur anreichern und nur schlecht abgebaut werden, nennt man persistent. Beispielhaft seien die zu den persistenten halbflüchtigen Verbindungen (POPs, Persistant Organic Pollutants) zählenden Pflanzenschutzmittel Aldrin, Chlordan und die Industriechemikalie Hexachlorbenzol angeführt, deren Herstellung seit kurzem sogar verboten wurde. Ein Maß für die Abbaubarkeit ist die Halbwertszeit. Substanzen gelten als schnell abbaubar, wenn die Halbwertszeit (HWZ) bis zu einer Woche beträgt und als resistent, wenn sie ein Jahr ist. Daher wurde in EATOS dem Zeitraum von Woche der Belastungsfaktor Q = 2 zugeordnet und über einem Jahr den Wert 10. Eine lineare Aufteilung der Wertebereiche für Q ist in Tabelle 12 abgebildet.

Tabelle 12             Zuordnung von Halbwertszeiten zum Belastungsfaktor QAbbaubarkeit

Q

 

Halbwertszeit [h]

 

 

 

 

 

1

0

bis

168

»

7

Tage

schnell (1 - 7 Tage)

2

168

bis

1242

»

52

Tage

mäßig schnell (1 - 4 Wochen)

3

1242

bis

2316

»

97

Tage

 

4

2316

bis

3390

»

141

Tage

 

5

3390

bis

4464

»

186

Tage

langsam (1 - 6 Monate)

6

4464

bis

5538

»

231

Tage

 

7

5538

bis

6612

»

276

Tage

 

8

6612

bis

7686

»

320

Tage

 

9

7686

bis

8760

»

365

Tage

resistent (6 - 12 Monate)

10

8760

bis

<

 

 

 

 

                       

Aus den Koordinaten (Q = 2 / HWZ = 186 h) und (Q = 10 / HWZ = 8760 h) ergibt sich die Funktion HWZ = 1074 · Q - 1980, woraus sich der Belastungsfaktor Q bei gegebener HWZ mit Q = [(HWZ + 1980) / 1074] errechnet.

Der Abbau von Chemikalien findet in verschiedenen Kompartimenten statt. Die Art des Abbaus kann in EATOS angegeben werden, um die Datenzugehörigkeit zuordnen zu können, jedoch erfolgt keine unterschiedlich differenzierte Zuordnung des Belastungsfaktors Q.

 

Zurück zum Inhaltsverzeichnis Zum nächsten Kapitel