Blömer, Ursula
(2004)
'Im uebrigen wurde es still um mich': Aberkennungsprozesse im nationalsozialistischen Deutschland.
Oldenburgische Beiträge zu Jüdischen Studien, 15
.
BIS Verlag, Oldenburg.
ISBN 3-8142-0906-0
Abstract
Anerkennung wird als eine unverzichtbare Ressource für die Ausbildung der menschlichen Identität angesehen, sie bildet eine Grundbedingung für das menschliche Dasein. Wird Anerkennung verweigert oder entzogen, stellt das einen schweren Akt der Verletzung menschlichter Integrität dar. Unter der Diktatur der Nationalsozialisten herrschten gesellschaftliche Bedingungen, in denen vielen Menschen nicht nur die Anerkennung verweigert, sondern ihnen bereits erworbene Anerkennung wieder aberkannt wurde. Dieser Vorgang der Aberkennung kann ebenso als prozesshafter Vollzug dargestellt werden, wie der Erwerb von Anerkennung als Prozess nachvollziehbar ist. Anhand von Biographieanalysen werden in dieser Studie verschiedene Ausprägungen von Aberkennungsmustern empirisch aufgezeigt. Die Rekonstruktion dieser Verläufe erfolgte anhand von autobiographischen Manuskripten, die von Emigranten erstellt wurden, die Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus verlassen mussten.
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