Heinecke, Carsten (2000) Der Staatsforst Hasbruch (Landkreis Oldenburg / Niedersachsen) als Lebensraum für Großschmetterlinge (Insecta: Lepidoptera). DROSERA - Naturkundliche Mitteilungen aus Norddeutschland, 2000 (1/2). pp. 73-98. ISSN 0341406X
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Abstract
Bei einer von 1995-1997 im Hasbruch durchgeführten Untersuchung wurden 323 Makrolepidopterenarten zuzügl. Limacodidae, Hepialidae und Sesiidae (= 38 % der Arten des nordwestdeutschen Flachlandes) nachgewiesen. Von den Noctuiden (113 Arten) und Geometriden (134 Arten) wurden die meisten Arten erfaßt. 91 Schmetterlingsarten (= 28 %) werden in der Roten Liste Niedersachsens (LOBENSTEIN 1988) geführt. Der Erfassungsgrad für die Tagschmetterlinge ist leichter zu beurteilen als der der Nachtschmetterlinge. Ein Vergleich der aktuell nachgewiesenen Spektren dieser beiden Gruppen mit historischen Daten deutet darauf hin, daß auch die Nachtschmetterlinge hinreichend intensiv erfaßt wurden. Für eine repräsentative Erfassung der Tagfalter sind demnach im Untersuchungsgebiet ca. 7, für die der Nachtfalter mindestens 21 Erfassungstermine notwendig. 46 % der Waldarten Nordwestdeutschlands wurden im Hasbruch erfaßt (= 43 Arten). Die Gruppe der Offenlandarten ist prozentual betrachtet zwar schwächer (23 % der Offenlandarten Nordwestdeutschlands), absolut betrachtet jedoch stärker vertreten (66 Arten) als die der Waldarten. Ein Vergleich des Artenspektrums des Hasbruchs mit dem des nordwestdeutschen Flachlandes zeigt jedoch, daß die „Waldarten“ und die „Arten unterschiedlicher Gehölze“ im Hasbruch gegenüber den „Offenlandarten“ deutlich überrepräsentiert sind. Von den im nordwestdeutschen Flachland vertretenen Charakterarten der Eichenwälder Deutschlands (nach VORBRÜGGEN 1997) wurden 58 % und von denen der Buchenwälder 59 % im Hasbruch erfaßt. 60 der nachgewiesenen Schmetterlingsarten leben als Larven monophag, davon 12 an Eichen (= 48 % aller in Nordwestdeutschland monophag an Eichen lebenden Arten). Eine ökologische Charakterisierung des erfaßten Artenspektrums soll (unter Einbeziehung historischer Daten) auf die Relevanz lepidopterologischer Untersuchungen im Rahmen lokaler und regionaler Umweltschutzmaßnahmen verweisen sowie zukünftige lepidopterologische Arbeiten im Hasbruch oder ähnlichen Gebieten fördern. Es werden managementbezogene Angaben zum Erhalt und Ausbau des Hasbruchs als Schmetterlingslebensraum gemacht. Außerdem wurde eine Liste potentieller Zielarten des Hasbruchs erstellt.
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The butterflies and moths (Macrolepidoptera) of the forest Hasbruch near Bremen (Lower Saxony) were investigated from 1995 to 1997. The Hasbruch is one of the largest oak reservations of Northern Germany and has been used as cattle pasture till 1882. 323 species of Macrolepidoptera (plus Limacodidae, Cossidae, Hepialidae and Sesiidae) were established and grouped in an ecological system. A remarkable number of the established butterflies and moths are stenotopic and endangered species.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Schmetterlinge, Hasbruch |
Subjects: | Science and mathematics > Life sciences, biology |
Divisions: | Faculty of Mathematics and Science > Department of Biology and Environmental Sciences (IBU) |
Date Deposited: | 03 Sep 2015 08:49 |
Last Modified: | 03 Sep 2015 08:49 |
URI: | https://oops.uni-oldenburg.de/id/eprint/2148 |
URN: | urn:nbn:de:gbv:715-oops-22296 |
DOI: | |
Nutzungslizenz: |
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