Heide von der, Andreas (2003) Zur Bienen- und Wespenbesiedlung von Taldünen der Ems und anderen Trockenstandorten im Emsland (Hymenoptera; Aculeata). DROSERA - Naturkundliche Mitteilungen aus Norddeutschland, 2003 (1/2). pp. 95-130. ISSN 0341406X
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Abstract
Im hinsichtlich der Stechimmenfauna wenig erforschten Emsland wurden zwischen 1993 und 1996 an 145 Standorten insgesamt 316 Arten erfasst. Dies entspricht einem Anteil von 46 % des aus Niedersachen/ Bremen bekannten Arteninventars. In den Jahren 1993/94 durchgeführte, auf Repräsentativität ausgerichtete Erfassungen in sieben Emstaldünen erbrachten insgesamt 283 Arten, darunter 126 Bienen- und 88 Grabwespenarten. In den einzelnen Flächen wurden zwischen 142 und 165 Arten nachgewiesen. Eine Abschätzung des Erfassungsgrades u. a. mit der Jackknife-Estimation zeigt, dass in den einzelnen Jahren lediglich 49 bis 64 % der pro Fläche zu erwartenden Artenzahlen ermittelt wurden. Clusteranalysen von auf Sörensen-Quotienten beruhenden Ähnlichkeits-Matrices weisen inkonsistente Ergebnisse zwischen den Jahren auf: Es ist nicht gelungen, innerhalb eines Jahres mit einem Erfassungsaufwand von einem bis zwei halbtägigen Begehungen pro Monat und Fläche ein für vergleichende Fragestellungen repräsentatives Ergebnis zu erzielen. Werden die Daten aus beiden Jahren zusammengefasst, steigt der Erfassungsgrad auf 70 bis 76%pro Fläche und auf 84%im Gesamtergebnis. Wie der hohe Anteil von unique species zeigt, wurde in einer bestimmten Fläche deutlich weniger erfolgreich als in den anderen Taldünen erfasst. Bei Ausklammerung dieser Fläche wird in den Clusteranalysen sowie beim Auftrag der SQ-Werte gegen die Flächenentfernungen deutlich, dass die Ähnlichkeit der Artengemeinschaften in räumlich benachbarten Taldünen überdurchschnittlich hoch ist, mit steigender Distanz zwischen den Flächen hingegen abnimmt. Dazu hat ein für Stechimmen ungewöhnlich günstiger, über mehrere Jahre anhaltender Witterungsverlauf beigetragen: Durch die deutliche Erhöhung der Populationsdichten vieler Arten ist es zu einem verstärkten Individuenaustausch zwischen benachbarten Biotopen gekommen, so dass sich deren Artenspektren annäherten. Einige Arten (Cerceris quadricincta, Gorytes fallax, Mimesa bruxellensis und wahrscheinlich auch Andrena dorsata) haben ihr Verbreitungsareal zwischen 1989 und 1996 um mindestens 60 km ausgedehnt. Nicht in dieser Untersuchung nachgewiesene, aber aus den Nachbargebieten (Drenthe/ Südgroningen im Westen und die Region bis zur Weser im Osten) bekannte Arten werden aufgelistet. Die in Nordwestdeutschland seltenen Alysson spinosus, Allodynerus rossii, Evagetes pectinipes, Miscophus bicolor und Miscophus spurius treten in den Taldünen stet und z. T. häufig auf und werden als charakteristisch für diesen Biotoptyp eingestuft. Während andere Arten hochwassersichere Auenteile zur Nestanlage vorziehen, nisten Lasioglossum quadrinotatulum und Didontus tristis zahlreich in erosions- und überschwemmungsgefährdeten Uferbereichen.
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Bee and wasp colonization of Ems riverine dunes and other dry habitats in the Emsland region (Hymenoptera; Aculeata): Together 316 species of Hymenoptera Aculeata (without Formicidae), i.e. 46 % of the species known from Lower Saxonica/Bremen were recorded in 145 localities from 1993 to 1996 in the Emsland district. Intensive sampling in 7 dunes of the Ems valley during 1993/94 yielded 283 species (142 to 165 species per site). The sampling degree was calculated using the Jackknife estimation: Per site only 49 to 60 % of the expected species number could be recorded within a year. Cluster analysises of faunal similarity matrices show inconsistent results between years indicating that representative sampling has not been achieved within one year. Adding up the records of both years, the sampling degree increases to 70 – 76 % per site and 84 % in total. The similarity of species communities is above the average between adjacent dunes and declines with increasing distance of the sites. Favourable weather conditions over several years have contributed to that: Species exchange due to high population densities resulted in high faunal similarities between nearby sites. In the period from 1989 to 1996 several species (Cerceris quadricincta, Gorytes fallax, Mimesa bruxellensis, and probably Andrena dorsata too) expanded their distribution area formore than 60 km. Species not recorded in this investigation, but known fromadjacent regions (e. g. Drenthe/ South Groningen in the west) are listed. Alysson spinosus, Allodynerus rossii, Evagetes pectinipes, Miscophus bicolor, and Miscophus spurius, which have to be considered as rare in Northwest Germany, are characteristic and in part abundant species of the riverine dunes. Nearly all recorded species prefer to nest in places not reached at high watermark, but numerous females of Lasioglossum quadrinotatulum and Didontus tristis construct nests in river banks at the risk of flooding and erosion.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Bienen, Wespen, Dünenbesiedlung |
Subjects: | Science and mathematics > Life sciences, biology |
Divisions: | Faculty of Mathematics and Science > Department of Biology and Environmental Sciences (IBU) |
Date Deposited: | 02 Sep 2015 08:30 |
Last Modified: | 02 Sep 2015 08:30 |
URI: | https://oops.uni-oldenburg.de/id/eprint/2115 |
URN: | urn:nbn:de:gbv:715-oops-21967 |
DOI: | |
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