Neumann, Claas
(2013)
Medien, Praktiken und Akteure der öffentlichen Erinnerungskultur : Oldenburgs Gedenken an Flucht und Vertreibung im Zuge der 1950er Jahre.
Monografie.
BIS-Verlag, ISBN 978-3-8142-2277-6.
Abstract
"Zeitgeschichte als Streitgeschichte" par excellence? Spätestens seit der Debatte um ein Zentrum gegen Vertreibungen ist der deutsche Diskurs um den nationalen Erinnerungsort Flucht und Vertreibung Arena geschichtspolitischer Auseinandersetzungen. Entgegen der These, diese Thematik sei jahrzentelang tabuisiert worden, handelt es sich mitnichten um eine Erinnerungslücke, sondern um einen festen Bestandteil der deutschen Geschichtskultur - auch wenn dessen Bedeutung zweifellos konjunkturell schwankt. Entsprechende Studien konnten dies anhand der Analyse relevanter Medien, Praktiken und Akteure belegen. Die Erinnerung 'vor Ort', ist jedoch besher 'terra incognita' geblieben. Die vorliegende Studie unternimmt einen ersten Versuch, diesem Desiderat zu entsprechen. Als Oldenburg durch die Ankunft der Zwangsmigrierten zur "Großstadt wider Willen" anwuchs, war die Stadt mit erheblichen integrations- , erinnerungs- und damit schließlich identitätspolitischen Herausforderungen konfrontiert. Sobald man erkannt hatte, dass es sich den Neubürgern nicht um "Zugvögel" - so der zeitgenössische Duktus - handelte, sondern um längerfristige Mitbürger, setzten verschiedene Mechanismen ein. Oder besser: Hier wurden von unterschiedlichen Akteuren vielfältige Medien und Praktiken herangezogen, um eine versöhnliche Stadtidentität zu konstruieren sowie einheitsstiftende Erinnerungsorte zu schaffen.
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