Grüttemeier, Ralf
(1999)
Intentionalität als Kippfigur.
Oldenburger Universitätsreden
.
BIS Verlag.
ISBN 3-8142-1116-2
Abstract
Doppeldeutige Bilder, die - je nach Einstellung ihres Betrachters - den Schattenriß am Fenster als Einbruch oder Flucht interpretieren lassen oder - wie im von Grüttemeyer gewählten Beispiel - die Wittgensteinsche Zeichnung als Ente oder Hase, sind uns als Kippfiguren bekannt. Die Intentionalität - in literarischen Texten ganz anders als in wissenschaftlichen - kann sich in vielfacher Weise auch als Kippfigur literarischer Interpretation darstellen, wenn das, was uns der Dichter sagen will, so ganz anders daherkommt als das vom Leser und insbesondere vom Kritiker wahrgenommene Werk. Grüttemeyer thematisiert in seiner Antrittsvorlesung die in der Literaturgeschichte vertretenen Positionen zur Intentionalität, um am Beispiel von Fälschungen und Affären aus der niederländischen Literaturgeschichte die nicht ganz einfache Situation des Lesers zu erhellen, wenn er vor einer solchen feingesponnenen Kippfigur steht. Damit liefert er einige Bausteine zu einer noch zu schreibenden Geschichte der Intentionalität.
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