Qalîmî, Yishaq
(1999)
Der Platz der Bibel im Judentum und die klassisch-jüdische Schriftauslegung : eine paradoxe Konstellation.
Oldenburger Universitätsreden
.
BIS Verlag.
ISBN 3-8142-1114-6
Abstract
In dem von Kalimi vorgelegten Überblick über die klassisch-jüdischen Bibelauslegungen werden zwei Epochen unterschieden: Die erste liegt vor der Zerstörung des Jerusalemer Tempels und dem Entstehen des Christentums, die zweite entwickelte sich nach der Zerstörung des Zweiten Tempels und nach dem Auftreten und der Ausbreitung des Christentums. Die Juden hatten ihre staatliche Unabhängigkeit verloren und auch der Tempel und ihr geistiges Zentrum in Jerusalem und in ganz Judäa war ihnen entrissen worden. Im Leben im Exil und in der Zerstreuung haben die Juden allerdings versucht, ihre religiöse und kulturelle Identität zu bewahren, ihre physische und geistige Existenz verteidigt. Diese Verteidigung äußerte sich vor allem darin, daß sie sich in die kleine Welt der Halacha zurückzog. Wer es wagte, das traditionelle Verständnis der Bibel zu kritisieren oder ihre Grundsätze anzugreifen, der erweckte den Zorn der Weisen, die einen entschlossenen Kampf gegen innere und äußere Kritik - insbesondere gegen die von Christen und Muslimen vorgetragene - führten.
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