Jureit, Ulrike
(1998)
Konstruktion und Sinn : methodische Überlegungen zu biographischen Sinnkonstruktionen.
Oldenburger Universitätsreden
.
BIS Verlag.
ISBN 3-8142-1103-0
Abstract
Hintergrund ist ein von der Autorin im Rahmen eines Forschungsprojektes 1993 in den USA geführtes Interview mit dem von ihr anonymisierten Juden Hans Wassermann. Daran knüpft Jureit ihre methodischen Überlegungen zu biographischen Sinnkonstruktionen, u. a. um die Leistungsfähigkeit der Oral History für historisch orientierte Wissenschaftsdisziplinen zu belegen und von herkömmlichen historischen Archivalien abzugrenzen. Nach Jureit liegt die entscheidende Differenz zwischen letzteren und der "Erinnerungsquelle Wassermann" in der zeitlichen Distanz zwischen "dem Ereignis an sich und seiner Aktualisierung in der individuellen Erzählung". Zudem ist die Forschung zu dem Ergebnis gekommen, daß für die Authentizität einer Erinnerung weniger die zeitliche Nähe zum erzählten Ereignis, sondern stärker die individuelle Wahrnehmungsfähigkeit zum Zeitpunkt des Erlebens sowie die Bedeutung, die der einzelne seinen persönlichen Erfahrungen zuspricht, ausschlaggebend sind. Es geht also um den Prozeß, durch den historische Ereignisse zu Erfahrungen werden.
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