Ratzke, Kerstin
(2011)
Neue Ansätze in der Behandlung von Alkoholabhängigen.
Schriftenreihe "Sucht- und Drogenforschung"
.
BIS Verlag.
ISBN 978-3-8142-2234-9
Abstract
Kombinationsbehandlungen stellen eine Option dar, die Behandlung von Alkoholabhängigen zu organisieren. Sie ergänzen rein ambulante oder stationäre Angebote der medizinischen Rehabilitation und verknüpfen ambulante, stationäre, ganztägig ambulante und adaptive Phasen zu einem Gesamtbehandlungsangebot. Im Anschluss an das durch die AG Devianz der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführte Modellprojekt „Wissenschaftliche Begleitung der Modularen Kombinationsbehandlung im regionalen Therapieverbund der Lukas-Werk Suchthilfe und ihrer externen Kooperationspartner“ befasst sich der vorliegende Band mit der Zuweisung in das Rehabilitationsverfahren. Mit dem Begriff Zuweisung wird die Vermittlung der Klienten in die Modulare Kombinationsbehandlung bezeichnet. Die dafür seitens des Kosten- und Leistungsträgers formulierten Indikationskriterien wurden empirisch untersucht und die Ergebnisse im Hinblick auf Möglichkeiten und Grenzen, Zuweisungsverfahren in die Kombinationsbehandlung zu systematisieren, kritisch diskutiert. Als eine für Rehabilitationsverfahren und speziell Kombinationsbehandlungen entscheidende Dimension wurde damit das Thema Zuweisung erstmals differenzierter behandelt. Die Ergebnisse zeigen auf, dass die Zuweisungsentscheidung stets ein individueller Prozess ist – therapeutisch zu bewerkstelligen in einem diskursiven Prozess zwischen Klient und Behandler. Die Indikationskriterien der Modularen Kombinationsbehandlung verdeutlichen dieses in spezifischer Weise, indem sie Therapeuten im Sinne einer Reflexionsfolie dazu anregen, gemeinsam mit weiteren Behandlern und den Klienten die nächsten Schritte im Behandlungsverlauf zu antizipieren und das weitere Versorgungsgeschehens zu steuern.
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